Dienstag, 20. Februar 2007
Antiquitäten aus dem Alten China sind sehr begehrt
Wiesbaden (weblognachrichten) – Das hohe künstlerische Niveau der so genannten Dreifarben-Keramik aus der Zeit der Tang-Dynastie (618-917), für die einfache farbenfrische und abwechslungsreiche Glasuren typisch sind, begeistert viele Sammler/innen chinesischer Antiquitäten. Die Tang-Dynastie brachte 20 Kaiser und eine Kaiserin hervor und gilt als die längste Dynastie in der chinesischen Geschichte.
Die Dreifarben-Keramik aus der Tang-Dynastie entwickelte sich aus den gelb- und grünglasierten Tonarbeiten der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.). Deren Keramik wurde meistens nur mit einer Farbe bemalt: entweder Gelb oder Grün.
Während der Tang-Dynastie hat man auf einem Objekt gleichzeitig gelbe und grüne Glasuren aufgetragen. Auch bei den Formen, Verzierungen und Glasuren der Keramik erreichte man damals höchste Perfektion.
"Die Dreifarben-Keramik" der Tang-Dynastie ist ein Sammelbegriff für Tonobjekte mit Bleiglasur. Auf einem Objekt kommen drei Farben vor, wie Gelb, Grün und Weiß oder Gelb, Grün und Blau. Aber manchmal auch nur eine Farbe oder sogar fünf Farben. Um diese Dreifarben-Keramik von der Song-Dynastie und der Liao-Dynastie zu unterscheiden, wird sie als dreifarbige Keramik der Tang-Dynastie bezeichnet. Die Dreifarben-Keramik der Tang-Dynastie gilt als die beste Dreifarben-Keramik der chinesischen Dynastien und ist für die ausgezeichneten Glasuren, die Technik des Auftragens von Glasuren, Formen und Vierzierungen in der ganzen Welt berühmt und begehrt.
Während der Tang-Dynastie wurden Verstorbene mit wertvollen Grabbeigaben ausgestattet. Dazu gehörten vor allem Erzeugnisse der Dreifarben-Keramik. Die damaligen Feudalherren glaubten, nach dem Tode lebe der Mensch weiter und müsse in Jenseits all jene Gegenstände bei sich haben, die ihm im Leben lieb und teuer waren. Aus diesem Grund wurden dem Toten dreifarbige Keramikfiguren wie Diener, Wachen, Tänzerinnen, Musikanten, Pferde, Kamele und Gebrauchsgegenstände wie Vasen, Teller, Kannen und Schüsseln ins Grab mitgegeben. Besonders beliebt waren vollbusige Frauenfiguren mit hohen Frisuren und im Wind wehenden Rock.
Nach dem Zusammenbruch der Tang-Dynastie wurde das Porzellan in der Liao-Dynastie (916-1125) in Nordchina produziert, einschließlich des heutigen Autonomen Gebietes der Inneren Mongolei und der Mongolischen Volksrepublik. Das Porzellan aus der Liao-Dynastie wurde nach dem Stil der Dreifarben-Keramik aus der Tang-Dynastie und weißes Porzellan aus der Dinzhou-Manufaktur geschaffen. Besonders bemerkenswert bei Kannen sind die Form eines Steigbügels oder eines Hahnenkammes, es gibt phönixköpfige Vasen und Krüge in Form eines Hühnerbeins.
Während der Song-Dynastie (960-1279) waren für die Dreifarben-Keramik eine zarte Form und eingeritzte oder eingeschnittene Verzierungen kennzeichnend. Die ausgegrabenen Nackenstützen aus Ton der Song-Dynastie sind mit Blumen. Vögeln und Schriftzeichen verziert. Die Porzellanherstellung der Song-Dynastie machte große Fortschritte, es gab reiche Stile und gute Qualität, deshalb legte man auf dreifarbige Keramik keinen Wert mehr.
Zur Zeit der Ming-Dynastie (1368-1644) und der Qing-Dynastie (1644-1911) wurde die Bleiglasur bei glasierten Ziegeln angewandt und auf weißes Porzellan farbig aufgetragen. Es gab auch drei Farben wie Gelb, Grün und Violett. In der Gegenwart produziert man in China dreifarbige Keramik als besonderes Kunsthandwerk.
Tonfiguren von Tieren und Menschen aus verschiedenen chinesischen Kulturen gehören zum Angebot des "Antiquitäten-Shop & Fossilien-Shop" mit der Internetadresse http://www.antiquitaeten-shop.net - Dort werden sogar einige Tonfiguren angeboten, deren Alter von etwa 1500 Jahren durch aufwändige Thermolumineszenz-Tests (TL-Test) ermittelt wurde. Da es bei diesen Datierungen eine Differenz bis zu 20 Prozent geben kann, stammen diese Figuren aus der Tang-Dynastie oder einer vorhergehenden Dynastie.